Der Estrich ist ein wichtiger Bestandteil des Gebäudebodens. Wenn es durch einen Wasserschaden zu einer Durchfeuchtung oder Durchnässung des Estrichs kommt, ist eine professionelle Trocknung unvermeidlich. Je nach Wassermenge und Tiefe des Wasserschadens kommen unterschiedliche Sanierungsmethoden in Frage. Wir von ALLEGRA-Berlin stehen Ihnen bei der Estrichtrocknung nach einem Wasserschaden zur Verfügung. Sie möchten wissen, welche Geräte wir dabei einsetzen? Klicken Sie auf den folgenden Button und Sie gelangen zu unseren Geräten für eine professionelle Estrichtrocknung oder nehmen Sie Kontakt zu uns auf.
Estrich trocknen mit Fugenkreuz- und Schlitzdüsenverfahren
Anders als bei der Bautrocknung ist der Estrich im Falle eines Wasserschadens gewöhnlich durch einen Bodenbelag verdeckt. Mit den folgenden Methoden lässt sich der Estrich nach einem Wasserschaden trocknen, ohne dass der Belag entfernt werden muss.
Fugenkreuzverfahren
Mit dem Fugenkreuzverfahren kann der Estrich unter Fliesen und Bodenbelägen mit Verfugung getrocknet werden. Hierfür werden mit Spezialbohrern kleine Öffnungen in das Fugenkreuz des Oberbelages gebohrt. Vorgewärmte, trockene Luft wird durch Mikrodüsen in die Bohrungen gelassen. Die Luft nimmt die Feuchtigkeit aus dem Estrich auf und kann an den Randfugen entweichen. Falls keine Randfugen vorhanden sind, kann der Trocknungskreislauf auch mit Auslassbohrungen in Fugenkreuzen auf der gegenüberliegenden Raumseite geschlossen werden. Bei dem Fugenkreuzverfahren ist eine weitere Nutzung des Raumes möglich. Allerdings muss durch die geringe Luftzufuhr über die Mikrodüsen von einer längeren Trocknungszeit ausgegangen werden.
Schlitzdüsenverfahren
Das Schlitzdüsenverfahren eignet sich zum Estrich trocknen bei fugenlosen, durchgängigen Böden wie Parkett, Stein- und Marmorbelägen. Bei diesem Verfahren werden spezielle Düsen an der freigelegten Bewegungsfuge oder der Randfuge angebracht. Die restlichen Fugen werden bis auf die gegenüberliegende Seite abgedichtet, damit ein kontinuierlicher Trocknungskreislauf entsteht. Eine weitere Nutzung des Raumes ist durch das Schlitzdüsenverfahren möglich. Da keine Löcher in den Boden gebohrt werden, muss auch das Mobiliar nicht ausgelagert werden. Wie beim Fugenkreuzverfahren ist der Luftdurchfluss nur gering, weswegen der Prozess mehr Zeit in Anspruch nimmt als das Kernbohrverfahren.
Schnelle Estrichtrocknung durch Kernbohrung
Mit dem Kernbohrverfahren lässt sich das Trocknen von Estrich und Dämmschicht beschleunigen. Dafür werden Löcher in den Estrich gebohrt. Durch Über- oder Unterdruck werden dabei Luftkanäle erzeugt, durch die warme, trockene Luft strömt. Die Feuchtigkeit wird aufgenommen, an die Raumluft abgegeben und anschließend von einem Raumentfeuchter aus der Raumluft entzogen. Mit dem Kernbohrverfahren lässt sich der Boden schnell trocknen. Allerdings ist eine Nutzung des Raumes währenddessen nur eingeschränkt möglich. Durch die Dämmschicht unter dem Estrich wird die Luftzirkulation ermöglicht und die Trocknung beschleunigt.
Überdrucktechnik:
Bei der Estrichtrocknung mit dem Seitenkanalverdichter wird warme, vorgetrocknete Luft durch die Bohrungen in die Löcher im Estrich gepresst. Die Luft nimmt dabei die Nässe auf und gibt diese durch Öffnungen im Bodenrandbereich an die Umgebung ab. Anschließend entzieht Raumentfeuchter die Feuchte wieder aus der Umgebungsluft, damit der Seitenkanalverdichter wieder trockene Warmluft ansaugen kann. Je nach Durchfeuchtung dauert dieser Trocknungskreislauf zwei bis drei Wochen.
Für unbewohnte Bereiche wird meist Überdruck genutzt, da der Luftverdichter weniger Arbeit leisten muss als bei der Vakuumtrocknung.
Unterdrucktechnik:
Statt Luft in die Kanäle hineinzupressen, wird bei der Unterdrucktrocknung dem Estrich die feuchte Luft entzogen. Die durch Entfeuchtungsgeräte trockene Luft kann anschließend nachströmen. Im Vakuumverfahren benötigt der Seitenkanalverdichter mehr Kraft als bei der Überdrucktechnik. Dafür wird die Raumluft nicht mit Schadstoffen oder Schimmelsporen belastet, da die Luft zuerst die Vakuumturbine durchströmt. Daher wird die Unterdruckmethode in bewohnten Bereichen genutzt. Bei sensiblen Räumlichkeiten wie beispielsweise in Krankenhäusern und Schulen ist die Unterdrucktrocknung als Methode zum Estrich trocknen gesetzlich vorgeschrieben.
Belegreifheizen
Bevor der Bodenbelag aufgebracht werden kann, muss die Belegreife überprüft werden. Die Ermittlung der Restfeuchte geschieht dabei mit Hilfe eines CM Geräts (Feuchtigkeitsprüfgerät für Estriche nach der Calzium-Carbid-Methode). Welche Restfeuchte zulässig ist, hängt ganz vom der verwendeten Estrichart und dem gewünschten Bodenbelag ab. Ein Belegreifheizen kommt dann zum Einsatz, wenn nach dem Beenden des Funktionsheizens die notwendige Restfeuchte im Estrich nicht erreicht ist. Der Prozess erfolgt in täglichen Schritten, bei denen die Temperatur jeweils um 10°C erhöht wird und bei einer Vorlauftemperatur von 25°C beginnt. Sie endet bei einer maximalen Vorlauftemperatur von 55°C, die so lange gehalten wird, bis die erforderliche Restfeuchte erreicht ist. Dann wird die Vorlauftemperatur ebenfalls in 10°C Schritten wieder gesenkt, bis etwa 25°C erreicht sind.
Bohrlöcher beim Estrich trocknen – Abstand der Einflutlöcher
Bei der Trocknung der Estrichdämmschicht werden mit der Bohrkrone in einem Abstand von max. 2,5 Metern 50-Millimeter-Löcher in den Estrich eingebracht. In einem Raum von 4 x 4 Metern reicht demgemäß ein einziges Einflutloch in der Mitte des Raumes aus, denn zu allen angrenzenden Wandflächen beträgt der Abstand unter 2,5 Meter. Misst der Raum 4 x 6 Meter, reicht es aus, in der Länge von 6 Metern zwei Löcher und in der Breite von 4 Metern ein Loch zu bohren, damit der Abstand zwischen den Bohrlöchern und den angrenzenden Wandflächen ebenfalls unter 2,5 Metern bleibt.
Bevor Löcher in den Estrich gebohrt werden wird überprüft, ob es sich um eine Estrichdämmschicht mit Fußbodenheizung handelt oder ob in den Bereichen evtl. andere Rohre verlegt sind. Diese können teilweise mit einer Thermografiekamera geortet werden. Grundsätzlich kann man nie zu 100 % sicher sein, ob Rohre vorhanden sind. Die Gefahr, dass bei der Estrichtrocknung eine Leitung angebohrt wird, muss deshalb immer einkalkuliert und der Auftraggeber darüber in Kenntnis gesetzt werden.
Estrichtrocknung: Entlüftungslöcher im Estrich positionieren
Um die Luft wieder aus dem Estrich herauszubekommen, sind Abluftlöcher zu erstellen. Das kann auf unterschiedliche Weise geschehen. Die beste Lösung ist, den Randdämmstreifen, der bei einem schwimmenden Estrich verarbeitet wird, herauszunehmen. So hat man umlaufend ca. einen Zentimeter Luft. Hier kann die eingeströmte Luft austreten. Sollte es nicht möglich sein, diesen Randdämmstreifen zu entfernen, weil die Fußbodenfläche gefliest oder durch eine Trockenbauwand oder ein Vorsatzelement verschlossen ist, können die Entlüftungslöcher im Ixelbereich der Wandflächen gesetzt werden, ebenfalls mit einem Abstand von 2,5 Metern.
In einem Raum von 4 x 4 Metern muss in allen vier Ecken eine Bohrung gesetzt werden, sodass die Luft an diesen Stellen wieder austreten kann. Da der Abstand der Bohrlöcher nicht größer als 2,5 Meter sein soll, müssen zusätzlich jeweils in der Mitte der Wandfläche weitere Abluftlöcher eingebracht werden. Bei gefliesten Fußböden besteht die Möglichkeit, dass die an der Wand umlaufenden Sockelfliesen und der Randdämmstreifen entfernt werden. Sollte das nicht möglich sein, kann innerhalb der Fuge z. B. eine 6-Millimeter-Bohrung gesetzt werden, damit die Luft an der Wandfläche austreten kann. Zu beachten ist dabei allerdings, dass der Querschnitt der einzublasenden Öffnung mit dem Querschnitt der austretenden Öffnung identisch sein muss. Wenn der Durchmesser der Bohrung an der Lufteintrittsstelle im Estrich 50 Millimeter beträgt, die Austrittslöcher jedoch nur 6 Millimeter groß sind, sind 70 Bohrungen nötig, um den gleichen Luftquerschnitt zu gewährleisten.
Estrich trocknen: Ringtrocknung mit dem Seitenkanalverdichter
Der Seitenkanalverdichter hat zwei Anschlüsse. Beim Einschalten des Geräts ist zu überprüfen, welche Seite die Druckseite (Druckverfahren) und welche die Saugseite (Vakuumverfahren) ist. Für die Inbetriebnahme der Anlage im Druckverfahren wird der Schlauch an der Druckseite des Seitenkanalverdichters angeschlossen.
Jede Schlauchverbindung sollte aus Sicherheitsgründen mit einer Schlauchschelle gesichert werden, denn während des Betriebes der Anlage erwärmt sich der Schlauch, dehnt sich aus und kann so von einer Verbindung abrutschen.
Nach ca. 50 cm wird der Schlauch am unteren Ende eines Y-Stückes angeschlossen. An der rechten oberen Seite des Y-Stückes wird ein weiterer Schlauch angefügt, der bis zu zum ersten Bohrloch reicht. Hier wird der Schlauch in ein T-Stück gefügt und dieses wird mittels der Gummimanschette in die Bohröffnung gesteckt. Am anderen Ende des T-Stückes wird wiederum ein Schlauch angeschlossen, der bis zum nächsten Bohrloch reicht und ebenfalls mit T-Stück und Gummimanschette in das Bohrloch führt. Auf diese Weise werden alle Bohrlöcher eingespeist. Vom letzten T-Stück wird der Schlauch zurück zum Y-Stück geführt, sodass ein geschlossener Kreis entsteht. Dieses Verfahren wird als Ringtrocknung bezeichnet.
Feuchtigkeit nach der Estrichtrocknung richtig messen
Die Aufteilung des Y-Stückes gewährleistet, dass die Luftverteilung gleichmäßig stattfindet. Ob die Trocknung bereits abgeschlossen ist, kann mit einer Feuchtigkeitsmessung bestimmt werden. Diese darf jedoch keinesfalls an der Stelle erfolgen, an welcher die warme, trockene Luft einflutet, da dieser Bereich bereits nach ca. einem halben Tag Betrieb der Trocknungsanlage trocken ist. Stattdessen sollte man an der Stelle messen, an der die Luft austritt.
Im Druckverfahren sollte zusätzlich immer einen Hepa-Luftreiniger aufgestellt werden. Dieser filtert die Luft, die über den Seitenkanalverdichter ins Raumvolumen eintritt und eventuell Schimmelsporen aus der Dämmschicht ins Raumvolumen einbringt.
Vakuumverfahren bei Wasserstand auf dem Estrich
Wird beim Bohren festgestellt, dass auf der Bodenplatte Wasser steht, kann die Anlage nicht im Druckbetrieb in Betrieb genommen werden. Stattdessen ist das Vakuumverfahren notwendig. Die Schlauchverlegung bleibt hierbei identisch, allerdings wird bei dieser Anwendung keine Luft in die Estrichdämmschicht eingebracht, sondern Luft angesaugt, indem der Schlauch an der Saugseite des Seitenkanalverdichters angeschlossen wird.
Achtung! Ein Seitenkanalverdichter darf niemals Wasser, Fremdkörper oder Schmutzpartikel ansaugen, da dies zu irrreparablen Schäden führen kann. Deshalb ist es unbedingt notwendig, einen Wasserabscheider anzuschließen.
Filterbox: Verschmutzung vermeiden
Betreibt man die Estrichdämmschichttrocknung im Vakuumverfahren, werden nicht nur Wasser und Schmutzpartikel innerhalb der Estrichdämmschicht angesaugt, sondern auch mineralische Fasern bzw. Sporen von Schimmel. Damit diese über den Seitenkanalverdichter nicht in den Raum gelangen, ist es zwingend erforderlich, eine Hepa-Filterbox über einen Schlauch an den Seitenkanalverdichter anzuschließen, sodass die Luft gefiltert wird, bevor sie ins Raumvolumen eintritt.
Vollständige Estrichtrocknung durch ALLEGRA-Berlin
Bei einer leichten Durchfeuchtung dauert die Trocknung zwischen zwei und vier Wochen. Der Trocknungsprozess nach einem größeren Wasserschaden mit einer starken Durchfeuchtung des Estrichs und der Gebäudedecke kann zwischen vier und zwölf Wochen dauern. Eine Kombination mit einem Wärmestrahler kann eine gründliche Austrocknung unterstützen. Nur durch eine vollständige Austrocknung lässt sich Schimmelbildung nach einem Wasserschaden vermeiden. ALLEGRA-Berlin bietet Ihnen professionelle Unterstützung bei der Estrichtrocknung. Mit unseren Trocknungsverfahren und -geräten ziehen wir die Feuchtigkeit aus dem Estrich, gehen dabei auf die Anforderungen des Gebäudes ein und halten die Flächen je nachdem begehbar bzw. nutzbar. Mit unserer professionellen Ausrüstung können wir die Trockenzeit des Estrichs nach einem Wasserschaden minimieren. Bei Trocknungs- und Sanierungsfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns einfach telefonisch oder nutzen Sie ganz einfach unser Kontaktformular:
Bitte beachten Sie auch unsere Trocknungspaket-Angebote. Nehmen Sie unsere Hilfe in Anspruch, um die Kosten beim Estrich trocknen möglichst niedrig zu halten. Benötigen Sie weitere Informationen oder haben Sie Fragen? Dann nehmen Sie unseren Service in Anspruch und rufen Sie uns unter der Tel. 030 - 511 1600 an.